Datum & Zeit
Mi, 4. Oktober 2023 - 18:00 Uhr

Location
Gedenkbibliothek


Wolfgang Graetz, der DDR-Häftling und Aktivist berichtet über seinen dramatischen Lebensweg:

Der Kampf geht weiter! Einst für Freiheit – heute für Rentengerechtigkeit

Nach der aktiven Teilnahme an den Protesten des 17. Juni 1953 musste sein Vater mitsamt der Familie in den Westen fliehen. Als dieser dort starb, folgte die Mutter dem Ruf der Geschwister im Osten und kehrte zurück. Nach dem Versuch dies später rückgängig zu machen, wurde sie verhaftet und starb in der Psychiatrie. Als Vollwaise stand er von da an permanent unter Aufsicht des Jugendamtes, später der Stasi. An ein freies Leben war nicht zu denken, und so wuchs sein Hass gegen das SED-Regime. Es folgten zunächst vielerlei Protestaktionen und nach mehreren Ausreiseanträgen die Verurteilung zu 2 ½ Haft. 1988 wurde er freigekauft. Nach der Wiedervereinigung zählt Wolfgang Graetz zu den Initiatoren der Demos gegen das durch die Bundesregierung willkürlich verhängte Rentenunrecht [RÜG] gegenüber den DDR-Übersiedlern.