Frische Bärenspuren im Nikolaiviertel gesichtet
© Dr. Ursula Fellberg, Teddybären der Sammlung Fellberg präsentieren sich am Bärenbrunnen im Nikolaiviertel
Zeitenwende auch im Nikolaiviertel?
Das war aber ein langer, ein sehr langer Winterschlaf, den unsere Bären halten mussten. Doch nun präsentieren sie sich wieder vor ihrem Lieblingsladen in der Propststrasse, dem Teddy’s und hoffen auf die so viel gebrummte Zeitenwende auch im Nikolaiviertel.
Das Wort hat einige Bestandteile, die uns hoffen lassen: Ende der Coronapandemie, Wende zu friedlichen Zeiten und Zeit, sich mit interessanten Alt-Berlinern im Nikolaiviertel zu befassen und mit unseren Bärenpfoten dieses spezielle Viertel Bärlins wieder neu zu erobern.
Unsere Bären haben zur Zeitenwende ein Buch geschrieben, dass sehr begehrt ist, bringt es doch mit gewohntem Scharfsinn und einem Schmunzeln die aktuelle geschichtliche Situation auf den Punkt. Kann man in der aktuellen (gesellschafts-)politischen Lage schmunzeln? Ja! Man soll und muss es zumindest versuchen – auch mit dieser neuen Kolumne! Zeitenwenden gab es zu jeder Zeit seit hunderten von Jahren, wenn sich irgendetwas zu ändern anbahnte/drohte und die Menschen sich auf Veränderungen einstellen mussten. Bei unserem aktuellen Booklet zur Zeitenwende ist allerdings ein Perspektivwechsel gefragt; schauen Sie mal rein; Sie finden es wie alle unsere Bücher überall im Online-Buchhandel und auch auf unserer Webseite https://www.baerenzeit.com/shop/bärenbücher/
Was hat sich verändert im Nikolaiviertel und Umgebung? Gibt es hier eine Zeitenwende oder finden wir weiterhin unser geliebtes Alt-Berlin? Das Nebeneinander von alten Gemäuern und Originalgebäuden mit dem besonderen Flair, den zahlreichen Skulpturen und bärigen Impressionen macht das Viertel für die historisch Interessierten zu einem Zeugnis der Geschichte. Seit Januar 2018 steht das Nikolaiviertel deshalb auf der Berliner Landesdenkmalliste.
Das Humboldt Forum im Berliner Schloss ist eröffnet worden.
Das Berliner Schloss auf der Spreeinsel in der Historischen Mitte Berlins war ab 1443 die Hauptresidenz der Kurfürsten von Brandenburg aus dem Haus Hohenzollern, die seit 1701 Könige von Preußen und seit 1871 deutsche Kaiser waren.
Es wurde im Zweiten Weltkrieg beschädigt und 1950 gesprengt. Von 2013 bis 2020 wurde es mit Hilfe von Spenden rekonstruiert und dient nun vor allem dem Humboldt Forum als Ausstellungs- und Veranstaltungsort der Humboldt-Universität zu Berlin.
Gertraude ist wieder da! Wie wir in unserer Kolumne vom Aug. 2017 berichtet haben https://berlin-nikolaiviertel.com/2017/08/baeren-geschichten-sensationen-im-nikolaiviertel/, war die über 100 Jahre alte Bronzefigur der Heiligen Gertraude von der Gertraudenbrücke, die auf die Spreeinsel führt, 2018 plötzlich mal weg – welch ein Schock und typisch Berlin: Die Statue der Gertraude stand nicht mehr auf der Gertraudenbrücke in Mitte, sondern in Friedrichsfelde – im Depot des Landesdenkmalamtes. Die Statue wurde entfernt, da die Gertraudenbrücke saniert wird. Die Zeit nutzte das Denkmalamt nun, um die Statue zu restaurieren. Seit 2021 ist sie auf ihrem Platz bei der Spreeinsel zurück.
Und das Zille Museum ist wieder offen. Hierzu gibt es später bärige Impressionen.
Blick zurück auf die Coronazeit:
Bären sind Einzelgänger und führen generell eine eher dämmerungs- oder nachtaktive Lebensweise (mit Ausnahme des Eisbären). Zum Schlafen ziehen sie sich oft in Höhlen, hohle Baumstämme oder Erdgruben zurück. So ist es ihnen weniger schwer gefallen als den Menschen, das „social distancing“ auszuüben. Wir sollten Abstand zu anderen Menschen halten, mindestens ein-ein-halb Meter, also 2 große Schritte, man sollte sich nicht mehr treffen. Ja, wie sollten die Berliner und die Touristen sich da im Nikolaiviertel vergnügen? Richtig: gar nicht! Es wurde leer und so mach einer der Ladenbesitzer war am Verzweifeln. Also haben sich auch unsere Teddybären in eine Coronaruhe begeben. Es war aber kein echter Winterschlaf, denn unsere Bären haben die Zeit genutzt und sich und ihren Freunden einige neue bärige Bücher geschenkt, in der Sie alle unsere Protagonisten mit einem Stammbaum und ihren Geschichten finden https://www.baerenzeit.com/shop/leseproben-dokumentation-sammlung/.
Noch nie war ein Teddybär aus der Serie Alt-Berliner vom Teddy‘s-Laden in der Propststrasse im Nikolaiviertel so sehr ein Symbol für die Situation in der Corona Pandemie und den speziellen gesundheitlichen Herausforderungen wie unser bäriger Herr Professor.
“Es wird ja fleißig gearbeitet und viel mikroskopiert,
aber es müsste mal wieder einer einen gescheiten Gedanken haben.”
Wie wahr ist dieses Zitat von Rudolf Virchow (1821 – 1902), deutscher Arzt, Pathologe, Anthropologe, Prähistoriker und Politiker, Begründer der Zellularpathologie, Verdienste um die öffentliche Gesundheitspflege und Professor an der Medizinischen Fakultät der Berliner Universität und leitender Arzt an der Berliner Charité.
Er hatte also einen direkten Blick ins Nikolaiviertel – doch ob ihm viel Zeit blieb, dieses zu bewundern?
Er begründete mit der Zellularpathologie und seinen Forschungen zur Thrombose die moderne Pathologie und vertrat eine sowohl naturwissenschaftlich als auch sozial orientierte Medizin. Er war Geheimer Medizinalrat.
Weltruhm erlangte Virchow vor allem durch sein 1858 in Berlin erschienenes Buch über die Cellularpathologie…. und nun durch unseren Teddybären! Virchow, der auch zu Schriftstellern und Verlegern sowie Wissenschaftlern außerhalb des medizinischen Bereichs rege Kontakte pflegte, blieb bis ins hohe Alter aktiv und arbeitete unermüdlich. 1887/88 erstellte er Gutachten über den mikroskopischen Kehlkopfbefund beim Kronprinzen Friedrich Wilhelm. Am 2. August 1900 wohnte er einer Schädeloperation in Paris bei.
Sein Grab befindet sich auf dem Alten St.-Matthäus-Kirchhof an der Großgörschenstraße in Berlin-Schöneberg. Es ist seit 1952 als Ehrengrab der Stadt Berlin seinem Bürger Virchow gewidmet.
Was hätte er wohl in der Coronapandemie für kluge Ratschläge gebrummt?
Und im Nikolaiviertel? Da waren es insbesondere die „Mutter Lustig“, so heißt unsere Bärendame und ist als „Berliner Waschfrau“ bekannt. Doch wer war sie wirklich? Wir klären auf…
Henriette Lustig hieß mit bürgerlichem Namen Marie Frederique Adelaide Bock (* 1808 in Köpenick;
† 1888 ebenda), war eine deutsche Wäscherin, Unternehmerin und Begründerin des Wäschereigewerbes.
Sie ist damit neben dem Hauptmann von Köpenick eine der berühmtesten Köpenicker (zu dem kommen wir in der nächsten Kolumne – warten lohnt sich).
Das Haus ihrer Eltern befindet sich nach wie vor am Alten Markt 4, wo die Berliner Gedenktafel zu Ehren der Unternehmerin angebracht ist.
Mutter Lustig gründete 1835 in Köpenick die erste Wäscherei an der Köpenicker Spree. Im Laufe der Jahre wuchs der Berliner Kundenkreis, sodass auch Wäsche mit einem Hundewagen oder später Pferdegespann transportiert wurde. Bei uns wird der Hund mit dem Pferdewagen chauffiert!
17 Kinder soll Henriette Lustig geboren haben. Hier sehen wir den jüngsten Spross beim Baden und ihr Apell in Coronazeiten, sich immer die Hände (und mehr) zu waschen, Maske zu tragen und aufmerksam zu sein.
Krisenbewältigung durch Berliner Teddybären
Und nach Corona kam die Energiekrise: Wir sollten weniger heizen und somit Gas und Strom sparen. Was ist da sinnvoller als unseren echten Berliner „Kohlenträger“ einzuspannen? Er hatte es schwer, denn er musste seine Fracht, die Briketts, treppauf und treppab schleppen, damit wir Bären und unsere Menschenfreunde es warm hatten im Winter. Dafür haben wir aber immer mit ihm ein Schwätzchen gemacht; er hat ein Likörchen (Eierlikör) getrunken und so manch einer hat ihm ein Trinkgeld gegeben – was will Bär mehr?
Eines allerdings zeichnet unseren Kohlenträger aus – er berlinert!!!
„Icke bin eener von deenen, die nur schuften und andere kiecken nur zu. Wat haste jesagt? Nee, heute is Schluss und icke je nach Haus- tschüß“
Aber wie bemerkte schon Mark Twain nach seinem Aufenthalt in Berlin im Winter 1891/92?
„I don’t believe there is anything in the whole earth that you can’t learn in Berlin except the German language.“
Unser Freund, der Kohlenträger schaut, in welches Haus im Nikolaiviertel er nun seine Briketts schleppen soll…und hat dann den Opa angetroffen und macht nun erst einmal Pause; beide rauchen ein Pfeifchen- gönnen wir ihnen die Erholung nach getaner Arbeit.
Wir müssen an dieser Stelle leider den Grund, die Ursache für die Energiekrise erwähnen, den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine, der Europas Pläne für die Energiewende ordentlich durchgerüttelt hat. Galt bisher, dass die Staaten vor allem klimaschädliche CO2-Emissionen reduzieren wollten, hat nun die Unabhängigkeit von russischen Gaslieferungen oberste Priorität.
Teddybären politisieren nicht, aber als Berliner ist man an so manches gewöhnt, was in diesen Zeiten wieder ins Gedächtnis gerufen wird:
TeddyBär „Rosinenbomber“ erinnert an die Zeit der Berliner Luftbrücke und der Blockade durch die „Sowjets“. Man schrieb das Jahr 1948, drei Jahre nach Kriegsende: Rosinenbomber ist die umgangssprachliche Bezeichnung für die Flugzeuge der Alliierten zur Zeit der Berliner Luftbrücke, die West-Berlin mit Lebensmitteln und anderen lebenswichtigen Hilfsmitteln versorgten. Der amerikanische Pilot Gail Halvorsen hatte die Idee, kleine Päckchen mit Süßigkeiten an Taschentücher zu binden und aus den Fliegern abzuwerfen, die Berlin mit Lebensmitteln und anderen wichtigen Dingen wie Briketts versorgten. Es läuft eine Luftbrücke zwischen Westdeutschland und Berlin an und damit eine bis heute nicht vorstellbare Versorgung einer Zwei- Millionenstadt aus der Luft nimmt ihren Lauf.
Und typisch Berlin, wird auch dieses Ereignis in dem bezaubernden “Insulaner-Lied” der Schauspielerin Ethel Reschke festgehalten:
“Der Insulaner verliert die Ruhe nich. Der Insulaner liebt keen Jetue nich!
Und brumm’ des Nachts auch laut die viermotor’jen Schwärme, Det is Musik für unser Ohr, wer red’t vom Lärme?”
Und nun? Seit dem 24.2.2022 sind wir es, die gemeinsam mit unseren Verbündeten, der Nato und vor allem wieder den Amerikanern, mit Landbrücken der Ukraine helfen, da der Luftraum gesperrt ist. Unsere Teddybären beten für den Frieden:
Litfaßsäulen im Nikolaiviertel
Im Nikolaiviertel kann man es auf allen Litfaßsäulen lesen: die Bären sind wieder da! Sie stehen an allen Ecken und vor Läden im Nikolaiviertel und verkünden Neuigkeiten.
Ernst Theodor Amandus Litfaß (* 1816 in Berlin, + 1874 in Wiesbaden) ist begraben auf dem Dorotheen-städtischen Friedhof in Berlin-Mitte.
Er begann seine Karriere nach ausgedehnten Bildungsreisen durch Europa als Schauspieler und gründete das Theater Lätitia in Berlin. Mitte des 19. Jahrhunderts übernahm er das elterliche Druck- und Verlagshaus. Aufgrund seiner „unverbrüchlichen Treue zum königlichen Hause“ wurde er 1861 zum „Commissions-Rath“ und 1863 zum Königlichen Hof-Buchdrucker ernannt.
Weniger Respekt zeigen Berliner Hundis, oft respektlos auch Tölen genannt, bei der anstrengenden Jagd nach der Katze und auch als Storchennest eignet sich so eine Säule.
Populär wurde Litfaß aber mit der Formatvergrößerung und Ausstattung von Anschlagzettel, die danach Litfaßzettel genannt wurden. Helfer zum Ankleben der Zettel hatte er durch die Litfaßsäulenjungs.
Im Jahre 1855 wurden die ersten 100 Litfaßsäulen in Berlin aufgestellt und dem Erfinder zu Ehren nach ihm benannt. Im Jahre 1865 wurden weitere 50 Säulen aufgestellt. Heute gibt es sich nach innen öffnende Säulen, die man Pillar nennt. Im Innenraum sind Terminals oder Telefone installiert oder eben Schutzräume für Teddybären.
Seit Januar 2011 gibt es in Berlin den Litfaß-Platz. Der Platz entstand auf dem neu bebauten Gelände südlich des Bahnhofs Hackescher Markt, dem Hackeschen Quartier. Ernst Litfaß hat sich seine Litfaßsäulen oft angeschaut und wie in Berlin üblich, sind es einige spezielle Freunde bärigen Geblüts, die seine Werbung begutachten.
Bäriger Lukullischer Genuss im Nikolaiviertel
Und so wird es wieder Frühling im Nikolaiviertel und nun kommen sie wieder, die Besucher und folgen unseren Bärenspuren voller Begeisterung. Sie sitzen auf dem Nikolaikirchplatz draußen in der Sonne und schlendern durch die alterwürdigen Gassen. Doch das macht Durst und Hunger und man hört es wieder, dieses typisch berlinerische: „Dit war für’n hohlen Zahn“!
Übrigens: das Nikolaiviertel hat mit ca. 30 Cafés und Restaurants die höchste Gastronomiedichte Berlins und deshalb lässt sich der Frühling in Berlin hier auch besonders gut genießen. Überall gibt es schöne Fleckchen zum draußen sitzen – verträumt am Kirchplatz oder am Bärenbrunnen, Schiffe beobachten am Spreeufer oder mit Blick aufs Rote Rathaus und den Fernsehturm in der Rathausstraße. Irgendwo tapst immer ein Bär herum! Ob Deftiges mit Brauhausbier oder die typische Berliner Currywurst, ob vegetarische und sogar vegane Leckereien mit einer spritzigen Apfel- oder Weinschorle – genießen kann man im Nikolaiviertel an (fast) jeder Ecke..
Wir stellen hier zwei Teddybären vor, die den kulinarischen Genuss im Nikolaiviertel präsentieren:
Fluchen, ja das konnte er… unser „Alt-Berliner Bierkutscher“. Der Berliner hat immer Durst – da unterscheidet er sich kaum von den Bayern! Eine große Stadt wie Berlin musste schon um 1900 bestmöglich versorgt werden (natürlich nicht nur mit Bier) – und das geschah damals beinahe ausschließlich mit Pferden. Die „bespannte Logistik“, wie sie insbesondere von der Schultheiss-Brauerei betrieben wurde, hatte es in sich.
Ausgedehnte mehrstöckige Stallungen, etliche Schmieden, Speichergebäude für Futtermittel gehörten ebenso dazu, wie Sattlereien und Stellmachereien.
Aber das Pferd war nicht nur Garant für Mobilität – es war auch im Besonderen der Stolz der Brauerei. Die Bierkutscher prägten das „Straßenleben“ der Großstädte. Heute sieht man die prachtvollen Pferdewagen nur noch bei Umzügen und da sind es wieder die Bayern, die diesen Brauch beim jährlichen Oktoberfest präsentieren. Bier war und bleibt der stille Kummertröster! Jedenfalls für die menschlichen Geschöpfe; wir Bären laben uns lieber an Honig.
Die Mütze unseres Bierkutschers ist der Original-Schultheiß Mütze nachempfunden.
„Molle“ heißt berlinerisch Bier, In jeder Berliner Kneipe gibt es ne Molle und nen Korn, leider verschwinden die Alt Berliner Kneipen allmählich. Das Fassfallkissen ist ein Arbeitsutensil des Bierkutschers. Der Fallsack (umgangssprachlich) wurde auf den Boden des Bierkellers gelegt, um das Bierfass vor Bruch zu schützen, wenn es in den Keller fallen gelassen wurde.
Die Bierkutscher tragen als Arbeitskleidung schweren Lederschürzen, die vor Verletzungen beim Tragen und Rollen der Bierfässer schützen sollen. Und wer hat die Fässer gebaut? Das waren die Böttcher oder Fassmacher. In Bayern kennt man diesen Beruf als Schäffler.
Nicht minder rührig beim Beschaffen von kräftigem Essen, ist der Teddybär „Wurst-Maxe“ mit seinem tollen „Wurstkessel“; die Zange mit Bockwurst und sein charmanter Blick machen ihn zu einem sehenswerten Berliner Original.
Er wurde zu Berlins berühmtesten „Wurst-Maxe“ und hatte doch einen bürgerlichen Namen: Max Konnopke aus Cottbus.
Ab dem 4. Okt. 1930 verkaufte er den ganzen lieben Tag lang Würste aller Arten: Bockwurst, Knacker, Wiener und Kraukauer in Berlin am Prenzlauer Berg. Wie lecker die Würste sind, das kann man hier gut erkennen!
Und wer hätte es gedacht… die Nachkommen vom Wurstmaxe bringen über 30 Jahre später die Currywurst nach Berlin. Und im Nikolaiviertel wird geschmaust was das Zeug bzw. die Wurst hält.
Im Hintergrund kann man den 4,50 m Durchmesser aufweisenden Brunnen vor der einstigen Berliner Markthalle, dem jetzigen Berlin-Carree bewundern, bestehend aus Marktschreierin, Blumenfrau, Wurstmaxe, Gemüsefrau, Fischverkäuferin, Schneider und Bauer. Aus sechs kleinen Röhrchen am Brunnenstock treten dünne Wasserstrahlen aus.
Bären feiern im Nikolaiviertel
Und nun dürfen unsere Bären auch wieder feiern:
Seit 20 Jahren gibt es im Nikolaiviertel das Zille-Museum in der Propststraße 11 in Berlin-Mitte, welches das Lebenswerk vom „Pinsel-Heinrich“ Heinrich Zille ehrt. Am 10. Januar 2023 wäre der große Maler, Zeichner, Grafiker und Fotograf 165 Jahre alt geworden. Das feierte das Museum mit einem Sektempfang, freiem Eintritt für alle Besucher und vielen prominenten Gästen; sie alle sind hier beschrieben: https://berlin-nikolaiviertel.com/2017/08/baeren-geschichten-sensationen-im-nikolaiviertel/
Zille erzählt Bekanntes, Unbekanntes, Kurioses und Erstaunliches und sorgt zusammen mit der Berliner Blumenfrau und ihrem Leierkastenfreund sowie Eckensteher Nante mit Berliner Gassenhauern bzw. vertrauten Alt-Berliner Liedern und vielen anderen Alt-Berlinern für passende Stimmung – schauen Sie mal in unsere älteren Kolumnen…
Und vor allem die „Berliner Jören“ feiern: frech, originell, lustig, Lümmel, Herzchen und… typisch Berliner mit frecher Klappe und nie um eine Antwort verlegen. „Dit is mir schnurz piepe!“
eine Berliner Jöre war ich auch einmal…. „Mir und mich verwechsl ick nich. Dit kommt bei mich nich vor.
Meen Bruder der steht hinter mich und sagt mich imma vor.“
Unsere zwei beiden Jören sind goldig gekleidet und vor allem sind sie noch nicht dreckig, so wie sie „Pinselheinrich“ Heinrich Zille oft gezeichnet hat. Sie stammen halt aus der Zeit des Berliner Milljöh‘s um 1910. Ihre Skulptur steht in Stahnsdorf, nahe Berlin und nahe Zilles-Ehrengrab.
Am 22. März wird in Berlin der Tag des Berliner Bären begangen – ein Feiertag für uns Bären.
Das Stadtsiegel findet man im Herzen der historischen Mitte von Berlin im Nikolaiviertel direkt vor dem Eingang zur Nikolaikirche. Die Gedenkplatte wurde im Jahre 1987 von dem Künstler Gerhard Thieme gestaltet und besteht aus Bronze mit einem Durchmesser von 2,20 m. Es zeigt einen Adler vor einer Häuserkulisse. Ein umlaufender Text erinnert an die Verleihung der Stadtrechte um 1230.
Und auch der 1994 gegründete Verein Berliner Bärenfreunde e.V., der die über 730jährige Tradition des Berliner Bären pflegt und sich weltweit, gemeinnützig (seit 2008) und ehrenamtlich um das Berliner Wappentier, den Berliner Bären kümmert, hat berichtet https://www.berliner-baerenfreunde.de/web/berlin-baerenspuren-im-nikolaiviertel/
Viele Jahrzehnte lang lebten im Bärengraben in Berlin Mitte verschiedene Bären – das Symbol und Wappentier der Stadt Berlin. Bärin Schnute verstarb am 11.Oktober 2015. Leider gibt es keine lebende Stadtbären mehr im ehemaligen Bärenzwinger; aber unsere Teddybären halten die Erinnerung wach…
Und wie geht es weiter mit den Bärenspuren im Nikolaiviertel?
In der nächsten Ausgabe erzählen wir von der Frauenpower auch im Nikolaiviertel, spazieren Richtung Ost nach Köpenick zum berühmten Hauptmann, nach Westen mit dem Eisernen Gustav nach Paris und vorher zum Shoppen ins KaDeWe und vieles mehr – lassen Sie sich überraschen!
Einen Überblick über alle Kameraden der Serie „Alt-Berliner“ gibt es auf unseren Webseiten: http://www.baerenmuseum.com/berliner.html und https://www.baerenzeit.com/artilkel-presse/bärenspuren-im-nikolaiviertel/
© Johannes Geyer, Fotostudio Poing, bearbeitet mit urheberrechtlich geschützten Logos © Dr. Ursula Fellberg
Dr. Ursula Christina Fellberg
Als geborene Berlinerin kommt man an Bären nicht vorbei: In „Bärlin“, der Hauptstadt der Bären geboren, bleibt auch im schönen Bayern bis heute eine „alte Liebe“ zu der Stadt mit dem Bären im Wappen.
Dr. Ursula Fellberg ist promovierte Betriebswirtin und war Wissenschaftlerin und langjährige Managerin im Siemens Konzern. Heute ist sie Autorin, Managerin und Sammlerin.
Sie hat eine vielfältige Teddybär-Sammlung aufgebaut und verbreitet mit Bärenzeit, bärige Lebensfreude in Wort, Bild und Tat. Besuchen Sie Dr. Ursula Fellberg’s Webseite mit Digitalem Online Teddy-Bärenmuseum, Shop des Bärenzeit Verlages und weiteren bärigen Attraktionen unter www.baerenzeit.com
Seit dem Frühjahr 2024 leben zahlreiche Teddybären am Chiemsee im Irmengard-Hof der Berliner Björn Schulz Stiftung. Die Teddys der Aktion „Teddys tun gut“ stammen aus der Sammlung Fellberg. Dahinter verbirgt sich nicht nur eine der vielfältigsten Teddy-Sammlungen Europas, sondern vor allem eine besondere Präsentationsform, die Herz und Kopf gleichermaßen anspricht.
War es jahrelang der Gedanke, für die Sammlung Fellberg eine eigene Stiftung zu gründen, so hat Frau Dr. Fellberg mit der Berliner Björn Schulz Stiftung nun einen geeigneten Partner gefunden, mit dem sie zwei Ziele vereinen kann: Hilfe und Unterstützung für kranke Kinder und ihre Angehörigen und Teddybären aus der Sammlung Fellberg als Trostspender und Begleiter bei bärigen Erlebnissen.
https://www.sammlungfellberg.com
Die Gesamtwerke (Bücher/Artikel) können unter www.baerenzeit.com/shop/ erworben oder als Vorträge www.baerenzeit.com/lesungen-vorträge/ gebucht werden; alle Teddybären werden von Bruno in www.baerenmuseum.com präsentiert und gehören zur Sammlung Fellberg.
Telefonisch erreichen Sie Dr. Ursula Fellberg unter +49 171 5516488