Nebenan: Arbeiten zum Neubau der Mühlendammbrücke haben begonnen
Die Mühlendammbrücke an der südöstlichen Seite des Nikolaiviertels wird neu gebaut. Warum das notwendig ist und was es für unser Viertel bedeutet.
Die Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt (SenMVKU) hat zuletzt am 9.7.24 zu einer Informationsveranstaltung in die Alte Münze am Molkenmarkt eingeladen, um die Öffentlichkeit und insbesondere Anwohner und Gewerbetreibende über den Ersatzneubau der Mühlendammbrücke zu informieren.
Am 15. Juli wurde mit den Arbeiten begonnen und der Verkehr ist auf jeweils eine Spur pro Richtung eingeschränkt. Keine einfache Situation, aber man kann beruhigt sein, denn das Viertel ist weder von Baulärm noch von Schmutz beeinträchtigt, sondern präsentiert sich so attraktiv und spannend wie immer.
Wenn Sie uns besuchen möchten, empfehlen wir in der Hauptverkehrszeit die öffentlichen Verkehrsmittel zu benutzen, da es hier doch zu Stau kommen kann. Mit der neu gebauten U-Bahn-Station „Rotes Rathaus“ (Linie U5) kommen Sie ganz bequem quasi direkt vor unsere Haustür.
Brückenneubau: Warum muss das sein – und warum jetzt?
Die Mühlendammbrücke in ihrer jetzigen Form ist eine 116 Meter lange und 45 Meter breite Spannbetonbrücke, die 1968 eröffnet wurde. Sie ist nicht nur groß in Bezug auf ihre Maße, sondern auch was ihre Bedeutung für den Verkehr in der Hauptstadt angeht. Sie ist Teil einer der Hauptverkehrsachsen in Ost-West-Richtung und täglich fahren rund 70.000 Autos über sie hinweg. Nun ist sie leider in die Jahre gekommen.
Bei Untersuchungen wurde 2019 festgestellt, dass die Brücke dem gestiegenen Verkehrsaufkommen nicht auf Dauer standhalten kann. Es wurde klar, dass an einem Neubau kein Weg vorbeiführt, denn die festgestellte Rissbildung im Spannbeton lässt sich nicht reparieren.
Und so blicken wir mit einem weinenden und einem lachenden Auge auf die bevorstehende Investition in die benachbarte Infrastruktur. Die alte Brücke empfand man als Betonklotz, der sich nicht mehr in das attraktive Stadtbild mit dem neuen Stadtschloss mit dem Humboldt Forum und dem neu entstehenden Quartier am Molkenmarkt einfügt.
Die neue Brücke wird auch Platz für eine Tram bieten, was die Anbindung des Viertels weiter verbessert. Sie wird luftiger und bietet auf verschiedenen Ebenen Ruheplätze mit Bänken und schattenspendenden Bäumen sowie mehr Aufenthaltsqualität mit Blick auf die Spree. Geschmeidig werden sich die Wege um und in das Nikolaiviertel schmiegen, um einen fließenden Übergang zu schaffen, weitab der lauten Autostraße und wir hoffen, dass die Bauarbeiten bis 2029 abgeschlossen werden.
Details zum Brückenneubau und aktuelle Informationen zum Projekt lassen sich für Interessierte hier nachlesen.